Allmende

Stefani Ruprecht - Austria

Meine Kunst setzt sich mit den ontologischen Grundlagen unseres Weltbilds auseinander, insbesondere mit der künstlichen Trennung von Mensch und Natur, die seit der mechanistischen Revolution des 17. Jahrhunderts das westliche Denken prägt. Diese Revolution führte nicht nur zur Objektivierung der Welt, sondern auch zur Schaffung eines dualistischen Verständnisses von Natur als „dem Anderen“, getrennt vom Menschen. In meinen Arbeiten hinterfrage ich diese Dichotomie und strebe danach, eine neue Ontologie der Verbundenheit sichtbar zu machen – eine Perspektive, die Kontinuitäten betont, wo traditionell Diskontinuitäten gesehen wurden.

Philosophische Ansätze wie die von Descola und Whitehead beeinflussen mein Schaffen maßgeblich. Descola’s Konzepte von Diskontinuitäten und Kontinuitäten inspirieren mich, das Spannungsfeld zwischen Fragmentierung und Einheit darzustellen. Whitehead hingegen, mit seiner Prozessphilosophie, liefert den theoretischen Unterbau für meine Auseinandersetzung mit einer Realität, die niemals statisch ist, sondern sich in einem Zustand ständiger Transformation befindet. Diese Ideen setze ich in meiner Kunst um, indem ich Strukturen, Schichtungen und Übergänge verwende, die ein Gefühl der Prozesshaftigkeit und Verbundenheit hervorrufen.

Der künstlerische Prozess selbst ist ein Wechselspiel aus Intuition und Konzept. Meine Werke entstehen aus einer tiefen Beschäftigung mit philosophischen, psychologischen und soziologischen Fragen, kombiniert mit Momenten spontaner Inspiration – Visionen, meditativen Einsichten oder Gedankenfragmenten. Diese flüchtigen Impulse dienen als Ausgangspunkt, der durch Hingabe, Reflexion und Loslassen in eine visuelle Sprache übersetzt wird. Dieser Prozess ermöglicht es mir, eine Form von Denken und Fühlen sichtbar zu machen, die jenseits von Sprache existiert.

Ich glaube, dass Kunst eine transformative Kraft besitzt. Sie kann nicht nur unsere Wahrnehmung verändern, sondern auch den Rahmen, in dem wir die Welt verstehen. Durch die Dekonstruktion eines überholten, materialistischen Weltbilds und die Betonung von Verbundenheit statt Trennung möchte meine Kunst dazu beitragen, neue Perspektiven zu schaffen. Meine Vision ist eine Welt, in der der Mensch sich als integraler Teil eines dynamischen Kreislaufs begreift – eine Welt, die nicht durch Hierarchien oder Fragmentierung, sondern durch Zusammenhalt und Prozesshaftigkeit definiert ist.

I ♥ YICCA

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